Gen-Manipulation in der 4. Generation
So mancher ist sicher schier erstaunt, dass ein Möbelhersteller mal so eben 120 Lenze aufweisen kann. Es ist sicher nicht leicht gewesen, im vorindustriellen Zeitalter eine Polster- und Matratzenfabrik mit wenig verfügbaren Arbeitskräften in Gensingen, Rheinhessen, auf die Beine zu stellen. Aber es gelang, vor allem als der Gründer – Johann Bretz – seine ersten Polstermöbel auf der Möbelmesse in Köln vorstellte. Im Design wurde Bretz avantgardistisch.
Foto: Bretz 1957
Die 120jährige Geschichte des Unternehmens war aber nicht immer rosig. Einige Rückschläge mussten verkraftet werden: 1943 fielen Bomben auf die Fabrik,1986 folgte eine Pleite.
Foto: Bretz Gelände 1955
Was ist eigentlich ein Sofa? Und wie leben die Menschen zu Hause? Das waren wohl die ersten Fragen, die sich später die Brüder Hartmut und Norbert Bretz gestellt hatten. In der Folge kreierten sie Sitzmöbel von ausgesprochen fröhlicher Formvollendung. Die geradezu extremen Formen in ihren grellen Farben und mutigen, großzügigen Stoffmustern sprechen vor allem Junge und Junggebliebene an.
Foto: Bretz Brüder
Foto: Bretz Produktion
Foto: Bretz Erfolgsmodell POOL 1998
Diese Manipulation durch die 4. Generation hat sich gelohnt, denn heutzutage weiß man im deutschsprachigen Raum, dass die Sitzmöbel und Kissen von Bretz nicht in schwarz/ weiß daherkommen. Das sieht man seit jeher in ihren – nicht gerade kleinen – Anzeigen in den edelsten Lebensstil- und Einrichtungsmagazinen. Und die Firma wächst und gedeiht.
Foto: Bretz 1972
Foto: Bretz Gaudi |
Gaudi ist der rote Faden, der sich seit 18 Jahren durch die Bretz Kollektion zieht.
In der mittlerweile 5. Generation ist nun Carolin Kutzera zusammen mit ihrer Designteam-Kollegin Meera Rathai am Werk. Sie hat dabei einen wichtigen Auftrag zu erfüllen: die Eigenwilligkeit dieser Qualitäts- und Komfortmarke muss fortgeführt werden, ohne die Gene der Vorfahren zu verfälschen.
Foto: Bretz Ohlinda | die leichtfüssige Individualistin
Foto: Bretz Familie
Foto: Bretz Familie
Website: www.bretz.com
Text: Wolfgang G. Külper